MEIKE

Cup Syndrom
Metastase in der rechten Achsel von Mamma Karzinom
Primärtumor von alleine gegangen
6 x Chemo mit Antikörper Therapie
28 Bestrahlungseinheiten

Wie war Deine Einstellung zum Krebs?

Ich hatte Angst vor dem was kommt. Aber ich hatte eigentlich nie daran gedacht: Oh Gott ich muss jetzt sterben. Mit dem Arzt hatte ich  ein sehr, sehr langes Aufklärungsgespräch. Das hat mir sehr viel Mut gemacht.

Wie bist Du auf der Arbeit damit umgegangen?

Ich habe meinem Chef gesagt, ich werde währen der Chemo krankgeschrieben sein. Ich möchte aber, sobald es mir gut geht, von zu Hause im Home Office arbeiten. Ich hatte alle Möglichkeiten. Mein Chef hat gesagt: »So wie Du es möchtest, wie Du Dich fühlst und komm wieder, wann es Dir gut geht. Wann Du möchtest. Wir richten uns ganz nach Dir«. 
Ich konnte von zu Hause aus arbeiten, an den Tagen, an denen es mir gut ging – konnte mich aber auch an den Tagen zurückziehen, an denen es mir schlecht ging.

Was hast Du für eine Krebsart?

Ich hatte letztes Jahr 2019 die Diagnose eines Cup Syndroms, das heißt Cancer of Unknown Primary. Und bedeutet, ich hatte irgendwann einmal Brustkrebs, ohne dass ich es gewusst habe. Er ist gekommen und von alleine wieder gegangen. Aber er hat eine Metastase in einem Lymphknoten dagelassen, in der rechten Achsel. Und so ist es halt aufgefallen.

»FUCK YOU. I'M ALIVE.«

Du hast uns erzählt, dass Du einen ganz lieben Mann hast und Dir geholfen hat. Aber es gibt noch jemanden. Es gibt einen Hund. Erzähl mal, wie hat Dir Dein Hund geholfen.

Ja, er hat einfach nur durch seine Anwesenheit geholfen. Du weißt immer, es ist jemand da. Hund-Mensch ist so eine bedingungslose Liebe. Er fragt nicht nach, sondern er ist einfach da und merkt, wenn es Dir schlecht geht. Aber er ist natürlich auch eine gute Ablenkung, weil Du dich oft aufraffen musst, und mit ihm rausgehen musst, wenn Du das körperlich kannst. Dann kommst Du auch auf andere Gedanken und sitzt nicht nur zu Hause und grübelst. Du gehst an die frische Luft und das tut gut. Dazu ein bisschen kuscheln, ein bisschen streicheln – das tut auch heute noch gut.

Wenn ich Krebs wäre, was würdest Du mir sagen?

Schön, dass Du da warst. Wir hatten eine tolle Zeit. Aber gut, dass Du jetzt auch gehst!


Interview:
Marjorieth Sanmartin