Was hast Du für eine Krebsart?
Im August 2019 habe ich die Diagnose Brustkrebs bekommen. Es hat damit angefangen, dass ich im April einen Knoten oberhalb der rechten Brust gespürt habe. Damit war ich dann bei der Frauenärztin. Ich war sowieso regelmäßig bei ihr, weil meine Mutter vor 20 Jahren an Brustkrebs gestorben ist. Die Ärztin hat den Kniten mit Ultraschall untersucht und dann gesagt: »Nein, da ist nichts«.
Ich bin freudestrahlend nach Hause gegangen. So war das. Es war ein sonniger Tag, daran kann ich mich noch erinnern. Ungefähr vier Monate später hat es angefangen weh zu tun. Und da hat meine Stiefmutter gesagt: »Da ist nichts, aber lass es noch einmal überprüfen«.
Wie bist Du mit dem Verlust Deiner Haare umgegangen? Du hattest viele Perücken!
Ja das stimmt. Meine Freundinnen haben gesagt, du kannst Dich jetzt ausleben, du kannst jetzt alle ausprobieren, was du möchtest. Ich bin dann in so einem Wahn verfallen und habe eine nach der anderen bestellt. Es gibt ja ganz günstige, um es einfach mal auszuprobieren. Letztendlich bin ich dann bei eins, zwei Perücken geblieben, die ich dann immer getragen habe. Aber es war trotzdem ganz witzig eigentlich.
Ja, man ist in der Situation und es gibt negative Seiten, aber es gibt durchaus auch positive. Einfach an diesen Situationen, die einem Freude bereiten, festhalten. Auf jeden Fall!
Wie war Deine Einstellung zum Krebs?
Und trotzdem, als sie mir die Diagnose mitgeteilt haben, habe ich gedacht, ich sterbe. Weil ich es so erlebt habe. Auch wenn ich es weiß, dass es heute nicht mehr so ist, habe ich die Erfahrung gemacht. Ich glaube in so einem Moment ist alles, was Du im Kopf hattest, einfach nur weg. Nur die Emotionen bleiben und ich dachte: »Ich sterbe«. Mein Mann war bei der Diagnose dabei. Er hat irgendwann gefragt: »Muss sie jetzt sterben?« und die Ärzte haben daraufhin gesagt: »Nein, davon gehen wir gar nicht aus!« Und ich so: »WAS?« Dann bin ich aufgewacht und war der fröhlichste Mensch. Dann weiß ich noch, dass ich am nächsten Tag bei der Psychoonkologin war, die werden einen immer zur Seite gestellt. Sie hat gefragt: »Sie haben doch gestern die Diagnose bekommen, warum sind sie so glücklich?« Meien Antwort: »Na ja, man hat mir gesagt, ich muss nicht sterben. Ja, also bin ich glücklich!«
Wenn ich Krebs wäre, was würdest Du mir sagen?
Ich wusste, dass Du kommst. Aber ich wusste auch, dass Du wieder gehst.
Interview:
Marjorieth Sanmartin