CHRIS

6 Karzinome multizentrisch
1 Mastektomie rechts
28 Bestrahlungseinheiten

Was hast Du für eine Krebsart?

Na ja! Das war so ein bisschen Glück im Unglück, würde ich sagen. Ich war beim Hautarzt und habe dann in dem Zuge einfach gesagt »Mensch ich hab hier was an der rechten Brust, wie so ein Pickel unter der Haut, machen Sie das doch bitte weg«.
Er sagte dann auch, das wäre kosmetisch und das würde Geld kosten. Und ich sagte: »Ja, machen Sie das bitte.« – und das war mein Glück. Das war einer von sechs Tumoren.

Wie bist Du auf der Arbeit damit umgegangen?

Wir sind ein relativ großes Unternehmen mit insgesamt 7½ Tausend Leuten, für das ich arbeite. Ich bin von Anfang an sehr offen mit der Krankheit umgegangen, habe nicht die Hand vorm Mund gehalten, sondern habe gesagt, mir ist das und das wiederfahren und ich bin jetzt erst einmal eine Zeit lang weg. Das haben sofort alle verstanden, das war sehr schön! Vor kurzem war ich in Porta Westfalica, dem Firmensitz, und die Anteilnahme war schon toll. Ich bin nett empfangen worden von den verschiedensten Personen. Alle freuten sich, dass ich wieder da bin. Und auch ich bin froh, dass ich wieder da bin und wieder im Leben stehe.

Konntest Du etwas Positives mitnehmen?

Ja klar gab’s was Positives! Unter den Umständen waren es die 4½ Monate, die ich zu Hause war. Ich hatte mehr Zeit mit meiner Familie. Meine Frau war zu Hause. Und all das, was ich bei Charlotte verpasst hatte – das erste Lächeln, das erste Mal, als sie sich hingesetzt hat, sich irgendwo festhielt und hin gekrabbelt ist – das habe ich alles jetzt mitbekommen. Ich habe dann Charlotte auch zum Kindergarten gebracht und konnte sie auch abholen. Die gemeinsame Zeit mit meiner Familie hat mir wahnsinnig geholfen.

Wenn ich Krebs wäre, was würdest Du mir sagen?

Komm nicht wieder, lohnt sich nicht! Den ersten Kampf habe ich gewonnen. Den nächsten werde ich auch gewinnen!


Interview: 
Marjorieth Sanmartin

»DU HAST MIR ZEIT FÜR MEINE KINDER GEGEBEN. ABER JETZT BRAUCHE ICH DICH NICHT MEHR.«